Ich kann weil ich will – von Eseln am Wasser, Notbojen und Dir

Und dann gibt es da auch noch die Menschen, denen können wir nicht helfen. Nicht, weil wir es wirklich nicht könnten. Also ganz praktisch. Nein, Liebes. Wir können Ihnen nicht helfen, allein deshalb nicht, weil sie sich mit wehenden Fahnen täglich neu dafür entscheiden, in ihrem Sumpf zu verharren. Zu verharren und weiter rumzudümpeln, weil das „Leid“ zwar offensichtlich da ist, der daraus entstehende „Leidensdruck“ (noch viel offensichtlicher!!), anscheinend jedoch immer noch nicht groß genug!!

Zu viele erschaffene „Not-Bojen“ sind immer noch (und immer wieder!) greifbar, die zumindest dazu führen, von einem zum anderen Tag, und irgendwie immer weiter und weiter (so elendig es auch sein mag!), zumindest irgendwie über Wasser zu bleiben. Das Problem bei dieser Dümpelei!? Das Problem bei Not-Bojen, die zwar Atemluft sichern, die einen trotzdem jedoch niemals zurück zum Ufer bringen werden? Bei solchen „Lebens-Kostrukten“ kann man nicht (…zuweilen längst nicht mehr!) von tatsächlichem Leben sprechen. Leben in Form eines lebendigen (!) Lebens! Von Erfüllung, Sinnfindung oder gar Lebensqualität erst recht nicht. Nein, hier kann man viel eher, in so vielen Fällen, auf eine traurige, leere, jegliche Energien erdrosselnde, trotzdem jedoch eigens gewählte „Dümpel-Komfortzone“ schauen, deren Innenfüllung an nass gewordene Turnschuhe erinnert. Nass gewordene Turnschuhe, die zum Trocknen leider nie die Sonne sahen.

Manchen Menschen können wir nicht helfen, Liebes. Weil der Antrieb fehlt! Nicht deiner! Um Himmels Willen. Ihrer! Und genau da schließt sich der Kreis. Du kannst einen verdurstenden Esel zum Wasser schleifen! Ja!!! Kannst du! Wirst du!!! Wenn es notwendig ist. Mit all deiner Kraft, mit schweißnassem Körper, mit jeglichem Motor, der dich dabei über dich selbst und die enorme Anstrengung hinauswachsen lässt! Warum ist das so? Vielleicht weil du Esel liebst. Vielleicht auch, weil du einfach alles, was atmet, so sehr liebst. Vielleicht auch einfach nur, weil du nicht zuschauen möchtest, wie eine Seele so elendig verdursten wird, wenn DU jetzt nichts tust… aber schlussendlich, Liebes… schlussendlich muss dieser Esel dann selbständig anfangen zu saufen!!! Er liegt an der Wasserstelle!!! Du hast ihn dort hingebracht!!! Du kannst ihm jetzt sogar noch das Maul benetzen und die Hand immer wieder zu ihm führen! Und dann kommt er, der Moment…. der Moment, in dem es SEIN PART ist, anzunehmen, was dort rettend und direkt vor ihm liegt! Das Wasser!!!

SAUFEN MUSS ER SELBST!!!!!! – …. kapier das endlich, Liebes. SAUFEN MUSS ER JETZT SELBST!!!

Weißt du, Liebes, ich bin da sehr ehrlich nun… der Satz „Ich kann nicht…“ ist für mich in inzwischen vielen, vielen Momenten situativ nichts weiter, als die tatsächliche Aussage dahinter…. welche heißt: „Ich will nicht!“. Anders gesagt: Menschen, die an Ihrem Konstrukt festhalten, und trotz oftmals xfach umsetzbarer (!) anderer Optionen, es genau so belassen, wie es ist… die WOLLEN es so belassen.

Es gibt nur zwei tatsächliche Antreiber, die nahezu ALLES ermöglichen. 1. Ich kann! 2. Ich will! – und wenn du diese beiden Sätze nicht irgendwann KLAR und deutlich HÖRST, Liebes… dann streichele dem Esel noch einmal liebevoll über den Kopf… und akzeptiere seine Entscheidung und damit auch Autonomität, direkt vor dem Wasserloch zu verdursten.

sandrareinheimer.com

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