Täglich setzen wir uns unsere ganz eigenen Filter. Ein Ziel könnte es sein, die Realität möglichst ohne diese Filter zu sehen. So, wie sie ist.
Eine meiner ganz persönlichen Lieblingsübungen ist es, bei einer (plötzlich einsetzenden oder gerade schon wieder sehr wild und länger rotierenden…) Gedankenschleife zu hinterfragen: „Was drückt dieser Zug an Gedanken in mir gerade tatsächlich aus? Was ist mein tatsächliches/ eigentliches Gefühl dabei? Was ist der Glaube/ der Glaubenssatz dahinter? Und dann: ist das, was ich da gerade kreiere und weiterdenke und weiterdenke, wirklich wahr?
Es gibt es nicht nur eine einzige Möglichkeit, deine Wirklichkeit zu begreifen, Liebes. Es gibt viele, viele Variablen, deine Welt zu sehen. Und genau das kannst du gleich heute mal ganz leicht für dich selbst ausprobieren:
Suche dir nun eine beliebige Situation in deinem Leben. Vielleicht etwas, was aktuell „da ist“, was dich beschäftigt, was Fragen aufwirft. Was dich denken lässt, grübeln. Was dich betrifft. Was dich im Kontext mit einer anderen Person/ anderen Personen beschäftigt.
Versuche nun, so viele Standpunkte dazu zu entwickeln, wie es dir möglich ist. Gehe hinein in diese möglichen Varianten und notiere diese „wie es auch sein könnte-Möglichkeiten“ am besten schriftlich. Sei kreativ in den Möglichkeiten und schreibe alles auf, restlos alles, OHNE dabei zu denken: „Nee, das schreibe ich jetzt aber nicht, weil es ja Quatsch ist! Weil ich ja schließlich genau weiß, wie es wirklich war!“. Schreibe also OHNE deinen (denkerischen!) Ausschluss! OHNE das Ego, welches natürlich eine diebische Freude daran hat, (d)eine EINE Wahrheit fest- und damit aufrecht zu erhalten. Schreibe lediglich mit ganz offenem Geist. Schreibe alles auf, was auch eine Variante sein könnte (!)…
Und et voilà: wenn du fertig bist mit Schreiben, hast du sie, einige der (auch!) möglichen Wahrheiten! Neben der ausschließlich EINEN, die für dich bisher die ausschließliche Wahrheit war.
Die Arbeit von Byron Katie (The Work) empfehle ich immer wieder sehr gerne. Sie hinterfragt deine Wahrheit zu einer Situation. Sie hilft dir im Ergebnis (schriftliche Sichtbarkeit der Varianten), frei von (ggf. falschen) Hoffnungen und Ängsten zu werden, die lediglich aus deinen alten Programmierungen resultieren. Du wirst durch das Sehen aller Möglichkeiten offener dafür, dass das Leben sich frei DURCH DICH entfaltet.
Ich kann dir sagen, dass die Überprüfung einer einzigen Wahrheit eine tief gefühlte Freiheit schenkt, was ein sehr, sehr schönes Gefühl ist. Dies immer wieder selbst zu erleben bedeutet nicht, dass ich überhaupt nicht mehr traurig bin (… wovon leider immer noch viel zu viele Menschen ausgehen, vor allem die, die mich als professionellen Coach kennen). Es bedeutet ebenso nicht, dass keinerlei altes Muster mehr in mir hochploppt (… wofür ich mehr als dankbar bin… wie und vor allem woran sollte ich mich entwickeln, wenn ich die wäre, die innerhalb der eigenen restlos-Erleuchtung keinerlei Trigger mehr kennt!? Ja, ich wundere mich tatsächlich, dass es Menschen gibt in meinem Nahfeld, die davon ausgehen, dass dem so wäre…, was natürlich nicht (!) so ist!)
Was jedoch immer wieder so WUNDERbar ist an der obigen Methode? Ich sehe es! Ich sehe es schwarz auf weiß vor mir! Ich glaube es aber nicht (mehr!)!
Dadurch entsteht eine große und sehr tief erlebte innere Freiheit. Zudem ein darauf Einlassen und darauf Vertrauen, dass das Leben sich durch mich entfaltet! Nur durch mich! Ich erlaube mir damit selbst, in JEDER Situation einfach ZU SEIN.
Über dein Feed back freue ich mich! Klar! :-) Schreib doch gerne mal in die Kommentare, Liebes, wie es dir ergeht, nach der Erkenntnis, dass es so viele weitere Varianten von Wahrheit gibt… ❤️
sandrareinheimer.com
Ich verstehe Dich total, genau das versuche, trainiere ich seit einiger Zeit, ich versuche gedanklich “Pause” zu drücken und mir bewusst zu machen: was ist es jetzt gerade wirklich?
Herzliche Grüße
Jana
Ich genieße gerade auch dieses unglaubliche Freiheitsgefühl, dass ich alleine meine Gedanken und meine Gefühle steuere und ich es in der Hand habe. Da fühlt man sich teilweise unbesiegbar und diese wunderbare Sicherheit. Wenn man sich das bewusst macht. Es ist Übung Übung Übung … Training, so wie wir uns das alte Verhalten über Jahrzehnte auch antrainierten. :)