Denn wer die Liebe hat, der hat alles

So oft philosophieren Menschen in ihrem Leben, „wie sie denn ist, die wahre Liebe“ (… nein, ich möchte den Begriff „wahr“ hier nun nicht auseinander klamüsern. Ich möchte auch nicht die Frage stellen „ob es denn dann, wenn wir von wahrer Liebe sprechen, zwangsläufig auch eine unwahre Liebe geben kann!?“- nein, nein. Die Kernaussage hier meint nun einfach mal die Aussage so vieler Menschen, die von „wahrer Liebe“ sprechen, und in Gefühl und Bedeutung dann genau DAS meinen, was oft so schwer in Worte zu fassen ist. DAS ist es, worum es hier nun grad geht – ich denke ihr wisst sehr gut, was gemeint ist.

Früher (… als ich noch ein bisschen, bisschen jünger war 😉) habe ich dieses Gefühl in einem Satz sagen können. Meistens zu dem, der grad „betroffen“ war und vor mir saß 😉 Ich habe gesagt (… und genau so empfunden): „Weißt du, wenn jetzt die Welt untergehen würde…. es wäre egal…. Hauptsache du bist da.“. Diese Innensicht hat sich verändert, nachdem ich Mutter war. Meine Kinder hätte ich dann schon auch erst noch schnell retten müssen! 😉 (ihr seht, ich schreibe leicht schmunzelnd. Vielleicht weil ich heute auch ein bisschen denke, dass eine „sehr jung gefühlte Liebe“ auch noch mal ganz anders ist, als jene „reiferen Lieben“. Die der zweiten Lebenshälfte zum Beispiel.

Immer dann, wenn ich heute danach gefragt werde, was für mich denn Liebe ist….? Also jene partnerschaftliche Liebe. Jene Liebe, die mich heute begleitet. Jene Liebe, die nochmal so ganz anders gelagert ist, als die Ur-Liebe zu meinen Kindern. – dann würde ich Metaphern suchen, die das Gefühl ausdrücken.

„Liebe ist das Gefühl, dass sie da sind, meine Verwurzelungen. Die, die mich so sicher davor schützen, dass mich die Stürme des Alltags kilometerweit über die Felder wehen können“. Oder auch: „Liebe ist das Gefühl, in dem Dasein des anderen den sicheren Hafen zu spüren. Dort, wo ich nach schwerem Seegang abends endlich von Bord gehen darf. Dort, wo mich trockene Kleidung erwartet. Immer. Und egal, was auch passiert“. Vielleicht würde ich auch sagen, „dass Liebe das Gefühl der maximalen Unverwundbarkeit schenkt. Weil so gewiss ist, wo sie steht, diese Wanne, randvoll mit Drachenblut“. Vielleicht würde ich auch ganz pragmatisch antworten. Denn zählt nicht vielleicht sogar die Liebe an allererster Stelle zu den wahren „erneuerbaren Energien“?

Ja, all das könnte wahrscheinlich irgendwie von mir kommen 😌 Liebe ist etwas sehr schönes für mich. Immer noch. Ich lache gerne. Und ich schenke gerne. Ich streite auch gerne, wenn es wichtig ist. Und ich weine gerne. Vielleicht vereint das so vieles, was manchmal so schwer in wenige Sätze zu pressen ist.

Heute habe ich etwas gefunden, was mich persönlich ganz tief angesprochen hat. Etwas, was ich so unterschreiben würde, ohne es auch nur in Ansätzen nach außen verteidigen zu wollen. Weißt du, Liebes, so oft müssen wir scheinbar verteidigen. Uns. Unsere Sichten. Unser Gefühl. Unsere Meinung. Unser Innen. Aber schlussendlich: NUR auf DEIN Empfinden kommt es an! Ausschließlich auf DEIN Empfinden! Und wenn DU sagst: „Ja! Das ist es für mich! So sehe und fühle ich es!“, dann ist es maximal unerheblich, was ANDERE darüber denken. So maximal unerheblich! Denn vielleicht ist es auch genau das, innerhalb deiner eigenen Sicht auf die Frage „Was ist Liebe?“: dass DU weißt, was sie FÜR DICH IST! 😌 Weil du deine Bedürfnisse kennst. Weil du vieles erfahren hast bis heute. Weil du hingeschaut hast. Und reingeschaut in dich. Und das alles nicht nur einmal.

Dazu ein kleiner Ausschnitt aus mymonk für dich. Und ja, vielleicht kannst du mal schauen, für dich und DEINE Liebe, wie es ausschaut…. 😌

„Der buddhistische Mönch Thich Nhat Hanh sagt, dass es nach Buddhas Lehre wahre Liebe ist, wenn vier Dinge zusammenkommen:

Liebende Güte: Geben, was wir geben können, dem anderen zuliebe. Auch, wenn das für uns selbst manchmal unbequem ist.

Mitgefühl: Uns in den anderen hineinversetzen können und uns wünschen, dass es ihm gut geht. Wahre Liebe hilft uns und dem Geliebten mittels heilsamem Mitgefühl dabei, dass wir weniger leiden. „Leiden ist eine Kunst“, sagt Thich Nhat Hanh, „wenn man weiß, wie man richtig leidet, leidet man viel, viel weniger.“

Freude: Wenn Liebe keine Freude macht, wenn alles Tränen und Kampf ist, dann ist es keine echte Liebe. Denn diese kann Freude für einen selbst und den anderen schaffen.

Einschließlichkeit: Wahre Liebe schließt ein, nicht aus. Das Glück, aber auch das Unglück und die Sorgen des anderen betreffen einen auch selbst (was überhaupt nicht bedeutet, dass man ständig auf ungesunde Weise mitleiden muss).

Liebe, so schließt der Mönch ab, ist kein Lottogewinn von außen. Sondern viel eher etwas, das wir sehr bewusst praktizieren können.“

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