So oft wird sie laut, die -so gefühlt- Frage aller Fragen:
“Was ist Liebe?”.
Oder in ähnlicher Variante, wenn auch wieder ganz anders “Woher weißt du, ob du verliebt bist oder liebst!?”
Liebe – ein Phänomen der Menschheitsgeschichte. Liebe – in so vielen unterschiedlichsten Facetten vorhanden. Oder auch nicht.
Eine anschauliche Betrachtung geben nachfolgend die Autoren Sternberg et al. Vielleicht für all jene, die sich momentan fragen,” was es denn ist, was sich da grad so beinahe wie Liebe fühlt”, oder auch: “was es vielleicht auch nicht ist…” obwohl man doch so zig-fach sicher war…
Nun, ein kleiner Exkurs über die Liebe…
“Bei der Nicht-Liebe ist keine der drei Komponenten:
- Vertrautheit
- Leidenschaft und
- Entscheidung/ Bindung)
vorhanden, so dass die meisten oberflächlichen Interaktionen zwischen Menschen dieser Kategorie zuzuordnen sind.
Sympathie beansprucht die Komponente der Vertrautheit bzw. Verbundenheit, wobei Sympathie in diesem Kontext in Bezug auf Gefühle zu verstehen ist, die für kurze Beziehungen und Freundschaften charakteristisch sind.
Verliebtheit beinhaltet etwa die Liebe auf den ersten Blick, in der die Komponente der Leidenschaft vorrangig ist. Bei der Verliebtheit wird die Leidenschaft von psychophysiologischen Faktoren begleitet, wie erhöhte Herzfrequenz, Herzklopfen oder vermehrte Hormonausschüttungc. Sich zu verlieben ist schnell möglich, aber genauso kann die Verliebtheit auch rasch wieder vorbei sein.
Die leere Liebe beinhaltet die Komponente der Entscheidung bzw. Bindung, wobei gerade in längerfristig dauernden Bindungen beobachtbar ist, dass Vertrautheit und Leidenschaft allmählich nachlassen bzw. auch komplett verschwinden. Dennoch halten die Paare die Beziehung aufrecht, weil sie sich einmal dazu entschieden haben. Diese Aufrechterhaltung der Beziehung kann etwa wegen gemeinsamer Kinder erfolgen. Leere Liebe kann etwa im Falle einer Zwangsheirat auch schon am Beginn bestehen.
Der romantischen Liebe fehlt es meist an der Komponente Entscheidung bzw. Bindung, doch sind sowohl Leidenschaft als auch Vertrautheit vorhanden. Klassische Beispiele sind etwa Romeo und Julia oder Tristan und Isolde.
Die kameradschaftliche Liebe basiert auf Vertrautheit und Entscheidung bzw. Bindung, wobei bei der Sympathie nur die Komponente der Vertrautheit vorhanden ist, während bei der kameradschaftlichen Beziehung auch die Entscheidung und Bindung wesentlich sind. Es fehlt bei dieser Form die Entscheidung, eine tiefgehende und langfristige Bindung einzugehen. Typisch ist diese Bindungsform für langfristige Freundschaften oder Geschwister.
Der albernen Liebe fehlt es an Vertrautheit und ist dann zu finden, wenn Menschen zu schnell Bindungen eingehen, wobei diese Beziehungen meist nur kurzfristig bestehen bleiben.
Die vollkommene Liebe, die von vielen angestrebt, aber kaum erreicht wird, ist die jene Liebesart, die alle drei Komponenten inkludiert. Zwar kann diese in langfristigen Beziehungen zu finden sein, jedoch nur von Zeit zu Zeit, da Leidenschaft keine stabile Komponente darstellt.”
(Literatur: Sternberg, R. J. (1984). Toward a triachic theory of human intelligence. Behavioral and Brain Sciences, 7, 269-287.
Sternberg, R. J. (1986). A triangular theory of love. Psychological Review, 93, 119–135.
Sternberg, R. J. & Grajek, S. (1984). The nature of love. Journal of Personality and Social Psychology, 47, 312-329.)
Nehmen Sie sehr gerne Kontakt zu mir auf, wenn Sie mal genauer hinschauen möchten, was sie macht (… vermisst, verursacht, verhindert, verschmerzt, vergibt oder auch verzeiht…), die Liebe in Ihrem Leben. Nehmen Sie zudem sehr gerne Kontakt zu mir auf, wenn Sie sie viel zu oft suchen, aber nicht (wieder)finden, immer wieder verabschieden, und trotzdem herbei sehnen, verdauen, und trotzdem keinen Hunger mehr verspüren.
Die Frau in der Liebe – ein Schwerpunkt-Thema in meiner Praxis, sowohl in Einzel- als auch Paar-Coaching.
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Herzliche Grüße,
Sandra Reinheimer