Bei manchen Menschen ist es irgendwann chronisch geworden, ja. Und die “Begründungen” und “Rechtfertigungen”, “warum es doch wirklich absolut berechtigt, angebracht, legitim und WAHR ist… weil Person XY doch schließlich genau so ist…, dieses und jenes macht oder nicht macht…, doch auch andere schon festgestellt haben, dass…”, sind oft nahezu erheiternd. “Lästern verbindet…”, “Lästern entlastet…”, “Lästern ist bei Frauen doch total normal…”, “son bisschen Lästern hat schließlich noch nie geschadet…”… WEI. Was klägliche Versuche im breiten Repertoire der verallgemeinernden Pseudoargumente.
Eine sehr treffliche Betrachtung zum Thema (Quelle: Erkennen, Verstehen, Verändern), die aufzeigt, wo sie tatsächlich liegen, die Defizite innerhalb der Geschichte. Die EIGENEN Defizite derer, die oftmals so akribisch versuchen, ihn durch diese dauernde Hinterrücks-Offensive zerschlagen zu wollen, den oft so gleißend-beißenden SPIEGEL.
Lästern
“Menschen die viel lästern und andere Menschen abwerten, über sie herziehen und klein machen, haben in der Regel ein Problem mit Neid und der Negierung eigener Anteile.
Die befriedigende Ausdrucksform von Neid ist in meinen Augen nicht die Fremdabwertung, sondern die Selbstaufwertung.
Ich habe vor langer Zeit mal einen sehr guten Tipp bekommen: “Wenn du eine Person ablehnst, solltest du vielleicht mehr sein wie sie.”
Zunächst passte mir das gar nicht, denn ich wollte ja nicht sein, wie die andere Person. Was ich damals nicht wusste und nicht sehen konnte war, dass ich bereits so war, wie die andere Person, es aber in mir weder sehen noch annehmen konnte.
“Du kannst nur im Außen sehen, was auch in dir ist!”
Genau so ist es. Ich kann nur frei wählen, die eine Seite der Medaille zu sein, wenn ich bereit bin, auch die andere in mir zu sehen.
Heute weiß ich, dass ich auch all das bin, was ich nicht sein will.
Wenn ich eine Person ablehne, hinterfrage ich das nicht sofort. Ich muss nicht jeden mögen. Aber wenn mich eine bestimmte Person ständig triggert und berührt, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder beneide ich sie und bin selbst zu begrenzt, um das auszuleben, was sie mir vorlebt, oder sie zeigt mir eine Eigenschaft, die ich generell ablehne, die jedoch AUCH IN MIR IST. (…)
Alles was du siehst, ist ein Teil von dir.”
Schlussendlich ist jeder Mensch selbst verantwortlich für das, was er tut. Erhobene Zeigefinger und Moralpredigten – völlig sinnlos generell, noch unnützer bei denen, die sowieso nicht bereit sind zu reflektieren, warum sie Dinge eigentlich tun oder eben auch nicht tun.
Trotzdem -und da liegt sie vielleicht, die großartige Chance- wäre es ggf. mal eine Überlegung wert, WAS es wirklich ist, was da so ungeheilt im eigenen Innen schlummert, dass es -bewusst oder unbewusst- eben nur durch diese Hiebe-Verteilung nach außen etwas weniger weh tut. Frage dich mal: “Würdest du tatsächlich in der Art und Weise über Person XY reden, wenn es da nicht irgendetwas gäbe, was dich -in welcher Form auch immer- (immer noch oder dauernd wieder?) triggert? Und nein, würde es dich nicht triggern (wie du nun vielleicht behaupten wirst, dass es das ja gar nicht tut…) sähest du gar keine Veranlassung, dieser Person thematisch Fokus zu schenken. So einfach ist das.
Unsere größten Lektionen sind die Menschen, die unsere rotesten Knöpfe drücken. Don’t forget! ;-)
Ein CQM- Coaching ermöglicht dir, mal recht genau hinzuschauen, wo sie liegen, genau diese Auslöser, Trigger und dunkelrot-Knöpfe, die dein Leben in vielerlei Hinsicht steuern und eben auch -bewusst oder unbewusst- blockieren. Wenn dir das Gefühl oder die Begebenheit bekannt vorkommt,
- dass du einen Namen nur hören musst, um sofort darauf “anzuspringen”
- eine Person Verhalten zeigt, dass dich entweder zum im- oder gar explodieren bringt
- du eine innere Entlastung und (Schein!)Freude verspürst, wenn du “Verbündete” findest, die deine Sichten bestärken und (lautstark) teilen
- du phasenweise nur noch damit beschäftigt bist, (schlecht) über eine Person zu sprechen, selbst dann, wenn diese gar nicht mehr aktiver Teil deiner Lebenswelt ist
- darauf zu warten, dass dir “neue Geschichten” über XY zugetragen werden, die du dann wiederum mit Wonne weitererzählst
- Du dich fragst, warum du diesen Koffer nicht endlich zuklappen kannst
- dein Job keinen Spaß mehr macht, weil du dich nicht mehr auf das Eigentliche konzentrieren kannst, im Kreis der mitmischenden Kollegen
- du innerlich spürst, dass es nicht ok ist… wie und warum auch immer…
Aus ganz eigener Erfahrung kann ich heute dazu sagen: “Nichts macht dich freier, entspannter und glücklicher, als den Blick aus dem dauernden Außen nehmen zu dürfen, weil es dich einfach gar nicht mehr tangiert. Und du spürst, dass dir dein eigenes Innen viel zu wertvoll ist, um es dauernd und dauernd weiter mit Murks und Doppelmurks zuzuschütten.
Herzliche Grüße,
Sandra Reinheimer