Die Welpen und das Maßband. Oder: des Menschen Natur – die Sicherheit!

Hier kommt nun ein klassischer Beitrag derer, die Menschen nicht passen :-) Warum? Nun, weil es des Menschen Natur ist, Sachen blöd zu finden, die so sind wie sie sind, und die natürlich zu dem innerlich gefühlten Eingeständnis führen „dass der Nagel auf den Kopf getroffen wurde“, bzw. die Erkenntnis klingelt „die meint ja grad mich!“. Macht aber nix, denn gelesen wird es trotzdem :-) Und das reicht mir schon :-)

Des Menschen Natur: die Sicherheit! – und auf welchem Sektor könnten wir dieses Phänomen wohl mal wieder glasklarer als glasklar betrachten, als im Tierschutz?

Wenn wir gedanklich nun mal zur globalen Tierschutz- Weltmacht Fatzebook und Co wechseln, dann wird dort sicherlich keine weitere Frage so oft gestellt unter den diversen Welpen- Posts, wie: „Wie groß wird der denn?“. Vor allem wenn es sich um Fundwelpen ohne Elterntiere handelt, ist es nahezu so sicher wie das Amen in der Kirche, dass spätestens 3 Kommentare weiter die ersten 3 Fragezeichen dazu aufblitzen werden. „Wie groß wird der denn???“ – und kaum etwas ist natürlich wesentlicher zu erfahren für einen Menschen, der ein Hundekind in Not schließlich „soooooo goldig findet“ – denn, wie ich nun bereits 2 mal feststellte: „Des Menschen Natur – die Sicherheit!“. Ich selbst gebe nun, nach 4 Jahren aktivstem Tierschutz(er)leben, keinerlei Prognosen mehr zur Frage aller Fragen ab, vor allem nicht gestützt auf der beliebtesten Mär aller existierenden Mären „Rute und Pfoten in Relation zu vergleichen“. Wenn es denn überhaupt zu dieser spezielleren Vergleichs-Sicht kommt :-) In aller Regel liest man viel eher und hört noch viel öfter die einfache Variante: „Schau dir die Pfoten an, dann weißt du Bescheid!“ Lustig, ja :-) Wir hatten – und ich erlaube mir nun die Zahl zu nennen, damit der sicherheitsbedachte Deutsche eine Sicherheit vermittelnde Zahl findet in diesem Beitrag, glaubt er mir sonst schlussendlich sicher gar nicht, was ich hier texte – unter, pi mal Daumen, ca. 400 geretteten Hunden, schon nahezu sämtliche „Flossen- Pfoten“ im Gepäck, die sich letztendlich wider jeglichen Erwartens, doch für eine „Zwerg- Cocker- Endgrösse“ entschieden. Wir hatten ebenso schon „Stummelschwänze auf Knickbeinen“, die hinterher ein annäherndes „Jung- Giraffen- Resultat“ ergaben, als sie ca. 7 Monate alt waren.

Und auch wenn das nun ganz sicher nicht der Hunde suchenden User- Norm entspricht: könntet ihr euch nicht einfach fragen, bevor die maßgebliche cm- Prognose einen alles entscheidenden Fokus bekommt, ob ihr einen Gartenzwerg ähnlich doll lieben würdet wie ein Kälbchen? – UND: „ob beide Exemplare – mit „unklarem Ende“ (wieder lustig, diese Doppelbotschaft :-) – in euer Leben passen würden? – und… Simsalabim… 3 mal schwarzer Kater (obwohl wir hier doch von Hunden sprechen, siehe da :-) „Schon habt ihr die Antwort gaaaanz alleine gefunden!“ Ratzi- fatzi, ein toller Erfolg! (y)

Ok, ganz so einfach ist das aber leider nicht, wie uns die Realität täglich zeigt! Und noch ein drittes mal: „des Menschen Natur- die Sicherheit!“ :-) Ok, was sollen die lieben Orgas, Vereine und vor allem die Tierheime des Südens tun, wenn nun die Frage aller Fragen kommt? Noch dazu so öffentlich? Richtig! Sie werden euch natürlich antworten! Und was werden sie antworten? Wieder richtig – wow! :-) Sie werden das antworten, was den auf Sicherheit getrimmten Menschen beruhigen wird! Was wird ihn beruhigen? – plong, und da sind sie endlich, die 100 goldenen Trefferpunkte! :-) „Mittelgroß“! – das oftmals alles entscheidende, beruhigende, prognostisch vielversprechende Wort „mittelgroß“! Und wie von Zauberhand erledigtem Fingerschnipp geht ein Aufatmen durch die Leser- und vor allem Interessenten- Gemeinde. Alles wird nun gut! – denn: der Hund wird mittelgroß! Phantastisch! :-) Ich könnte nun eine böse mathematische Fangfrage zu dem Wort der Wörter „mittelgroß“ stellen, aber hinsichtlich der Tatsache, dass heute geheiligter Sonntag ist und man als Tierschützerin zudem dem ungeschriebenen Gesetz unterliegt, Interessenten an keinem Tag der Woche böse Fragen stellen zu dürfen, weil man den Tieren ja schließlich helfen will, verkneife ich mir diese nun. Uff – Glück gehabt. Und der öffentlichen Steinigung vielleicht grad noch so entgangen. Ich habe schließlich viel gelernt in 4 Jahren, ihr merkt das schon :-) Und außerdem: was sind denn schon cm, mit denen ich mich hier gerade so akribisch befasse? Und was sind schon Definitionen von Wörtern, die bei dem einen am Knie, bei dem anderen am Genital enden? (liegt vielleicht daran, dass „mittelgroß“ auch da eine Bedeutung hat? Okeeeee – war doch nur Spaaaaaaß! – herrje! :-) Viel eher sollte ich nun mal das geheiligte Fatzebook aufklappen, um mich mit wesentlichen Themen zu beschäftigen. Zum Beispiel die eingeforderten detaillierten Informationen zu einem 3,5 Monate alten Welpen zeitnah an Land zu ziehen, der gerade in diesem Moment augenscheinlich „Welpen- typisch und vergnügt“ am Ohr seines Geschwister- Buben zieht. Ich werde ihn mir via youtube nun mal in 5 facher Dauerschleife gaaaanz genau begucken. Wie könnte ich denn sonst auch die ernstgemeinte Interessenten-Frage beantworten, „ob er bitte keine dominanten Züge zeigt, weil das zu dem vorhandenen Ersthund sonst nämlich ganz schlecht passen würde…!“ – „mitteldominant“ – und was würde ich dafür geben, wenn dieses Wort doch nur schon im Duden gelandet wäre!

Einen schönen Sonntag euch…

Und wie es eben so ist, mit des Menschen Natur… den Ironie- Modus werde ich nun besser ausstellen. Sicher ist sicher! :-)

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