Du musst nicht kämpfen um zu siegen

Vielleicht kennst du die herzhafte Szene aus „Fluch der Karibik“, in der sich Johnny Depp – alias Captain Jack Sparrow – gefesselt auf einem riesigen Obstspieß wiederfindet, und die Prognose dieser doch recht misslichen Lage zunächst eher schlecht erscheint. Trotz aller vehementen Versuche sich zu befreien, wird es unter ihm immer heißer und heißer, und das Feuer fängt langsam aber sicher an, ihn zu grillen… obwohl (oder gerade weil!) er pustet, pustet und pustet :-)

Das, was in dieser Filmszene doch immer wieder für herzhafte Lacher sorgt – und NATÜRLICH schafft er es, sich im letzten Moment zu befreien, wäre er sonst ja nicht Captain Jack :-) – ist in unseren realen Leben, fernab von Hollywood, nicht immer ganz so lustig. In der Metapher hängen Menschen sehr oft auf ihrem „persönlichen Obstspieß“ fest, und trotz aller möglichen, anstrengenden Versuche der eigenen Befreiung, will es nicht gelingen! Und sie verbrennen sich – sinnbildlich – den Allerwertesten oder werden, wenn es ganz schlimm kommt, „restlos gegrillt“ – von Mitmenschen, deren Verhaltensweisen und den damit verknüpften Lebensumständen.

Jeder von uns kennt es. Plötzlich tauchen Menschen im Plan unseres Lebens auf, die vorher nicht da waren. Sie finden aus unterschiedlichsten Anlässen Einlass in unsere „inneren Räume“. Irgendwann ist der „gegebene Anlass“ ihres Auftauchens dann wieder vorbei – eine Lebenssituation hat sich geändert, um nur ein Beispiel für gewünschte Abschiede zu nennen – und man möchte in diesem Kontext häufig auch dazugehörige Menschen zu den Akten legen. Und dann passiert es: trotz unserer doch sehr klar formulierten Absicht werden wir den einen oder anderen „Zeitgenossen“ einfach nicht mehr los! Der Anlass des einstigen Auftauchens ist oftmals längst „Schnee von gestern“, der Abspann „The End“ läuft inzwischen in Endlosschleife über den Bildschirm… und obwohl es doch so offensichtlich ist, dass keinerlei „Bedarf“ mehr besteht eurerseits: diese Person bleibt! Sie gehört weiterhin zu eurer Gegenwart – mal mehr, mal minder – und egal was ihr tut, so scheint es euch: „Dauernd ist sie weiterhin präsent!“.

Und dann kommt irgendwann der Moment der nagenden Frage: „Hilfe! Warum werde ich diese Person denn nicht endlich los? Wie kann es sein, dass ich immer wieder konfrontiert werde – direkt oder indirekt – obwohl ich doch bereits ein vermeintlich ganzes Repertoire an deutlichen Verabschiedungsnahmen ausgeschöpft habe?“. Und irgendwann seid ihr erschöpft, verzweifelt, genervt, gestresst, traurig, deprimiert oder einfach nur noch resigniert… und gedanklich so weit, zu sagen: „Ok, ich ergebe mich meinem Schicksal! Dieser Mensch verfolgt mich. Er ist Teil meines Lebens geworden und ich gebe mich nun geschlagen! Ich kann mich einfach nicht befreien von meinem Obstspieß, egal was ich auch tue!“

Und nun kommt der alles entscheidende Moment! :-) Deine Gedankenumkehr, mit einer ganz anderen Fragestellung! Anstatt nun dauernd weiterhin darüber nachzudenken, zu grübeln und zu lamentieren „Warum werde ich Person XY nicht los???“, solltest Du ganz gezielt anders (!) fragen :-) Und zwar: „Welchen größten Nutzen schenkt mir hier gerade das Leben, indem es zunächst für mich entschieden hat „dieser Mensch gehört noch eine Weile dazu!“? 

Frage nicht nach dem WARUM! Frage nach dem WOZU!

(… und es wird gar nicht lange dauern und dir wird es wieder GUT gehen! Glaube mir! :-)

Ich bin inzwischen überzeugt davon, dass diese Obstspieß- Verursacher in unserem Leben das BESTE sind, was uns nur passieren kann! Das ALLERBESTE sozusagen, wenn du nur bereit bist kurz hinzusehen und das, was du dann siehst für dich und deine Entwicklung, zu nutzen!

Diese „Klarsicht“ erläutere ich gerne, und vielleicht sagst auch du später: „Herrje! JETZT hab ich´s! ENDLICH! Jetzt weiß ich WOZU es gut ist/ war, und mein „WARUM?“ hat sich in Luft aufgelöst! Jetzt bin ich dankbar bereit, diesen Menschen gerne noch in meinem Leben verweilen zu lassen, weil er so vieles bewirkt, was ohne ihn gar nicht möglich wäre! :-) 

Auch in meinem Leben gab es bereits diese lebenden Obstspieß- Varianten ;-) Das letzte Früchte- Chaos war dahingehend sicherlich mehr als bezeichnend. Obstspieße und „Fallobst“ (was Optik und Charaktereigenschaften betrifft…) – ja, dies alles hat oft mehr miteinander gemein als man zunächst annimmt ;-) Ich fasse mich kurz, liebe Leser, ist schließlich auch genau das eine Frage der willentlichen Energiesteuerung. „Wie viel Energie gibst du einem Thema, wenn du ausufernd lang darüber berichtest?“. Sehr viel Energie! Und genau das ist es ja, was wir – sofern es sich eben nicht um positive Energien handelt – tunlichst vermeiden wollen!

Deshalb: steuere deine Zeit in einer Thematik, denn Zeit für ein Thema ist in diesen Fällen gleichsam Intensität, und damit intensivste Energie :-)

Zum Verständnis: meine besagte „Obstfreundin“ gehört zu dem Exemplar Mensch, das im Grunde genommen immer wusste, „nie wirklich dazu zu gehören“. Dieses Gefühl ist unschön und frustrierend, vor allem wenn es bereits seit vielen Jahren subtil gespürter und augenscheinlich verdrängter Fakt ist – keine Frage. Umso wütender stimmt es einen solchen Menschen, wenn ihm dann ein glasklarer Spiegel vorgehalten wird – in Form eines anderen Menschen – der ganz andere Lebens- und Ressourcen-Attribute aufzuweisen hat. Was bleibt einer Person dann, in ihrem massiv frustrierenden Erleben? Der innere Groll und die natürlich tief gefühlte Gewissheit, eigentlich immer nur eine „geduldete Randfigur“ zu sein (sowohl familiär, als auch in den sozialen Verbindungen), mit dem gleißenden Spiegel eines anderen Menschen, der lediglich nur schmerzen kann! Dies führt – verständlicher Weise -in vielen Fällen dazu, dass sich eine tiefe, destruktive innere Energie entwickelt, die sich irgendwann einen Weg der Entladung sucht. Gäbe es keine Entladung, dieser Person würde irgendwann  sinnbildlich „der Kopf platzen“ vor lauter Frust.

Besagte Person braucht nun also ein Entladungs-Ventil. Ein Ventil, um endlich zu verarbeiten, was sie an Schmach und Bitterkeit in sich trägt. Das Frust verursachende Objekt muss nun bekämpft werden! Mit allen Mitteln! Und dann fängt sie an… sie entzündet das Feuer, über dem sie ihren gemeinen und Schmach verstärkenden Spiegel – zappelnd und misslich auf dem Obstspieß festgezurrt – pusten und pusten sehen will :-) Und wie sollte ihr diese vielversprechende, lindernde Befriedigung denn gelingen, wenn sie einfach aus eurem Leben verschwände??? Gar nicht!!! Also geht sie euch weiterhin – direkt oder indirekt – massiv auf den Senkel, mit der großen Hoffnung, irgendwann ihr gewünschtes Ziel zu erreichen: euch schmoren zu sehen! ;-) Einfache Geschichte, oder? ;-)

Besagte Person zieht nun alle ihr noch möglichen Register, ihrem Ziel näher zu kommen. Sie ist wirklich kreativ :-) Sie haut sämtliche Menschen an – ungeachtet dessen, ob diese es wissen wollen, oder nicht ;-) – informiert Gott und die Welt „wie böse und schlecht ihr doch seid“, inszeniert und intrigiert, und innerlich wird ihre bereits zähflüssige Galle darüber hinaus ein klumpiges Sekret, das ihre graue Gesichtsfarbe inzwischen steingrau erscheinen lässt… Eine Vergiftung von innen – so kann man es sich vorstellen. Die Tatsache, dass sie darüber hinaus Menschen findet, die hocherfreut und fernab jeglicher (!) kritischer Reflexion ihre „Flugblätter der Falschheit“ annehmen… was könnte sie stärker motivieren? Kommt sie ihrem Ziel damit nicht immer näher? ;-)

Ihr merkt nun vielleicht selbst bereits beim Lesen: „Kann man so einem armen Tropf wirklich böse sein? Der doch lediglich auslebt, was er in sich trägt, um sich dadurch endlich auch einmal aufgewertet und besser zu fühlen? Der verzweifelt versucht sich ein Stück weit selbst zu retten in seiner vergifteten Sinn-Krise? Kann man einem Menschen wirklich böse sein, der euch doch braucht, um seine eigene Schmach zu heilen?

Ich sage nein, denn:

Mitgefühl ist ein wichtigstes Schlüsselwort für euren Seelenfrieden! Kann man für einen solchen Menschen überhaupt etwas anderes empfinden als Mitgefühl in reinster Form? Kann man ihm nachtragen, dass er immer noch so verzweifelt versucht einen Boden in eurem Leben zu finden, während er im Vakuum dieser Verzweiflung längst mit den Beinen in der Luft strampelt?

So, und nun wird es spannend :-) Ich bin mir sicher, dass auch ihr euch schon gefragt habt: „Wie kann es sein, dass eine solche Person in ihrem pathologischen Treiben auch noch – scheinbar – gleichgesinnte Sympathisanten findet?“ Tatsächlich finden solche Personen, während sie akribisch weiter an eurer Obstspieß- Konstruktion basteln, Menschen, die ihnen dann auf diesem Weg folgen. Menschen, die euch ebenfalls gerne schwitzen und pusten sehen würden, und das nicht erst seit gestern ;-). „Warum sie das nicht bereits vorher getan haben?“ – fragt ihr euch? Nun, weil ihnen die Chance gefehlt hat, bis dato noch alleine und mickrig auf weiter Flur!  Was ist denn Erfolg versprechender und führt ggf. doch sehr viel schneller zum Ziel, als sich zusammenzurotten? Richtig! ;-) Mitläufer-Menschen werden immer (!) gebraucht! Ihr Job ist es in solchen Aktionen, sich manipuliert und „einzeln zu schwach“ dafür nutzen zu lassen mit der Pappe zu wedeln, um das Feuer anzufachen, das auch der „Anführer“ alleine einfach nicht effektiv genug zum Brennen bekommt.

Habt ihr schon mal erlebt, dass ein Hohlkopf- Nazi alleine seine Parolen ruft? Wohl kaum ;-) Auch er braucht seine „Rotte“, denn nur in dieser Gesellschaft fühlt er sich stark genug. Lediglich ein Beispiel, aber trotzdem selbsterklärend, warum Menschen gerne auf Züge aufspringen, wenn diese erstmal fahren ;-)

Und ihr – ich bin mir sicher – sitzt zunächst entsetzt und enttäuscht vor dieser Tatsache und weint vielleicht sogar bittere Tränen wegen Menschen, die nach ganz schwacher Mitläufer- Manier lediglich einen Hilfsheinz- Job ausführen. Ihr fragt euch: „Wie konnte sie/ er sich denn bloß anstecken lassen? Ich dachte doch wir sind Freunde!!!“ – schluchz und jammer…

Und nun frage ich euch: seid ihr denn vollends verrückt geworden??? :-)

Eigentlich müsstet ihr ein riesiges Transparent bemalen, mit den buntesten Farben, die ihr in eurer Bastelkiste findet! Dieses Transparent müsste ein metergroßes „DANKE!!!“ als schillernden Schriftzug tragen! Danke für diesen wunderbaren Gesandten, der euch lediglich dabei hilft, endlich mal Ordnung zu schaffen in eurem Leben! Ordnung in Form von „die Spreu vom Weizen zu trennen“ und die Menschen endgültig „abzuschneiden“, die sicher NIE in euer Leben gehörten (… auch wenn ihr das dann und wann lange genug dachtet!). Was kann denn klärender und ergiebiger sein, als endlich genau zu wissen „diese „Beziehung“ zu dem einen oder anderen „Mitmensch“ war lediglich auf instabilem Sand gebaut?“ Welch größeres Glück kann euch widerfahren, als eine Hilfestellung zu bekommen, energieraubende, unehrliche Menschen aus eurem Nahfeld aussortieren zu dürfen, um damit alleinig und ENDLICH denen den Weg frei zu machen, die bereits vor eurer Tür warten? Wie wunderbar und befreiend ist es doch für dich, dass die Menschen endlich durch das große Sieb fallen, in dem sie vorher zwar noch irgendwie verkantet hingen, aber schlussendlich doch nie wirklich bei dir waren! Ein wahrer (!) Freund in deinem Leben wird sich niemals von einem frustrierten Schwätzer bequakern lassen und zum Mitläufer mutieren. Er wird das NIEMALS tun! Was willst du in deinem Leben? Ehrliche, echte Freunde oder sofort umkippende Schießbuden- Figuren ohne Hirn und Rücken?

Welch größerer Segen kann dir denn zuteil werden, als endlich zu begreifen wer wirklich zu dir gehört und wer nicht? Mir fällt kaum einer ein ;-)

Abschließend: ganz oft lesen wir den Ausspruch  in diversen Zitate- Portalen: „Es gibt keine zufälligen Treffen! Jeder Mensch in unserem Leben ist entweder ein Test, eine Strafe oder ein Geschenk des Schicksals.“. Ich denke, dass dem Part dieses einzigartigen Geschenks viel zu wenig Bedeutung zukommt! :-) Dein Bewusstsein schafft deine Realität! Lasse zu, was und vor allem WEN das Leben für dich bereithält und gewinne diesen einzigartigen Geschenken das Positive ab! Höre nun auf damit, die Menschen, die dir ganz offensichtlich nichts Gutes tun, akribisch und angestrengt aus deinem Leben verbannen zu wollen! Lade diese Menschen viel eher freundlich, wohlwollend und unsagbar dankbar ein und sieh genau hin, welchen grandiosen Nutzen und SINN sie in deinem Leben erfüllen und geben werden! Öffne dich, das großartige Geschenk in genau der Form dieses speziellen Menschen anzunehmen!

Du wirst erkennen, wenn du es nur zulässt, wie viel GUTES du daraus ziehen wirst! Für dich, deine weitere Entwicklung, deine Lebenssicht und dein Vorankommen! Und irgendwann wird der Tag kommen, an dem du ganz genau weißt, wie notwendig dieser Mensch war – sicher in Kombination mit seiner „Rotte“ – um dich dorthin zu bringen, wo du dann bist.

Alles Liebe für dich und vergiss nicht: „Du musst nicht kämpfen um zu siegen!“ <3

Captain Jack – I love you! ;-)

2 Antworten auf „Du musst nicht kämpfen um zu siegen“


  1. Superschoener Artikel….so wahr.

    Mir fällt dazu ein Zitat von Robert Frost ein: Flexibilität nützt uns viel mehr als Passivität oder Widerstand; indem wir uns aktiv zu nutze machen, was da kommt und selbst die schmerzlichen Umstände bereitwillig annehmen, begegnen wir unseren Schwierigkeiten wirksamer, denn dann sehen wir in ihnen eine Art spiritueller Übung.

    Füge dich immer in das, was du ohnehin annehmen musst. Füge dich, und verwende es fuer dich.

    —-

Kommentar verfassen

Entdecke mehr von Sandra Reinheimer

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen